10
Apr
2006

Brandanschlag auf islamischen Friedhof in Wien

Brandanschlag auf islamischen Friedhof in Wien
Al Rawi: Schmierereien und zerschlagene Fenster - Sachschaden an Schalung - Bauvorhaben aber nicht verzögert

Der islamische Friedhof, der an der Großmarktstraße liegt, befindet sich derzeit in der Bauphase, er soll heuer eröffnet werden.

Auf die Wand des künftigen Gebethauses wurde "Das wird gesprengt!" geschmiert.

Wien - Gegen den in Bau befindlichen islamischen Friedhof in Wien-Liesing ist am Sonntag ein Brandanschlag verübt worden: Wie Omar Al-Rawi, SPÖ-Gemeinderat und Integrationsbeauftragter der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IG), der APA berichtete, sind Schäden an der Verschalung im Gebetsraum der Anlage entstanden. Außerdem sei eine Wand mit der Parole "Das wird gesprengt" beschmiert worden.

Bei dem Gebäude handelt es sich noch um einen Rohbau. Durch das Feuer wurde die Verschalung, die zum betonieren errichtet wurde, beschädigt, sagte Al-Rawi. Für ihn ist das "ein Anschlag auf die Bausubstanz". Dazu seien mehrere Fenster eingeschlagen worden.

Bau verzögert sich nicht

Das Bauvorhaben, dass sich des öfteren verzögert hat und heuer fertig gestellt werden soll, verzögere sich durch das Feuer nicht, versicherte Al-Rawi: "Aber es bedeutet einen materiellen und einen emotionalen Schaden."

Die Brandstiftung sei "aufs Schärfste zu verurteilen", sagte Al-Rawi. Der Vorfall zeige, dass man sich der Islamophobie "wirklich ernsthaft widmen soll". Er forderte, "nicht leichtfertig islamfeindliche Themen ins politische Tagesgeschäft einzubringen".

Häupl verurteilt "aufs Schärfste"

Auch Wiens Bürgermeister Michael Häupl (S) verurteilte den Anschlag "auf Schärfste": "Ich lasse nicht zu, dass in unserer Stadt Hass gegen Bevölkerungsgruppen geschürt wird und dass Fremdenfeindlichkeit sowie Antiislamismus Platz greifen", erklärte er Sonntag Nachmittag in einer Aussendung. Verantwortlich für solche Taten sei "eine hetzerische Politik auch in unserer Stadt, die kein Miteinander, sondern ausschließlich ein Gegeneinander kennt", so Häupl, ohne Parteien oder Namen zu nennen.

Als "Besorgnis erregendes Zeichen" verurteilte die Integrationssprecherin der Grünen-Wien, Alev Korun, den Brandanschlag. "Gerade dieser Friedhof sollte ein Symbol dafür sein, dass Muslime in Wien eine neue Heimat gefunden haben und in die Gesellschaft integriert sind."

Der Vorfall ereignete sich in der Früh. Gegen 8.30 Uhr waren Polizei und Feuerwehr von einem Mitarbeiter der MA30 verständigt worden, der den Brand bemerkt hatte. Bei der Polizei wurden vom Landesamt für Verfassungschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) "Ermittlungen in Richtung Brandanschlag eingeleitet", wie die Polizei der APA mitteilte. (APA)
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