Hofer, Norbert
15.06.2006:
FPÖ-Vizebundesparteiobmann Norbert Hofer erklärt uns in einer OTS-Meldung vom 15. Juni 2006 mit dem Titel „Studie bestätigt Integrationsunwilligkeit türkischer Moslems„ die Welt der TürkInnen: Gestützt auf eine von der türkischen Presse veröffentlichte Umfrage (in der Türkei) erklärt er: „40 Prozent der Türken bejahen die Frage, ob eine Militärregierung dem demokratischen System vorzuziehen sei. 50 Prozent halten Menschenrechtsverletzungen und Einschränkungen der Meinungs- wie Pressefreiheit für legitim, sofern sie im Interesse des Staates liegen. 42 Prozent schließlich sind der Ansicht, ausländische Urlauber untergrüben die Moralvorstellungen der Türken.“
Dieser Verweis auf diese Umfrage (in der Türkei) ist natürlich nicht rassistisch. Spannend wird es aber, wenn Hofer weiter ausführt:
„Trotz unterschiedlicher Fragestellung bestätigt die genannte Untersuchung die, wenn auch geschönte doch aussagekräftige Studie des österreichischen Innenministeriums zur Integrationsbereitschaft moslemischer Zuwanderer. Ihr zufolge liegt der Prozentsatz von Integrationsverweigerern unter Türken sehr viel höher als unter Moslems aus anderen Herkunftsländern.“
Jetzt versucht sich Hofer plötzlich in rassistischer Demagogie, denn zum einen sagen die Umfrageergebnisse in der Türkei nichts aus über die TürkInnen in Österreich, zum anderen lügt Hofer, wenn er behauptet, die Studie des österreichischen Innenministeriums sage, dass „der Prozentsatz von Integrationsverweigerern unter Türken sehr viel höher als unter Moslems aus anderen Herkunftsländern“ sei. Denn tatsächlich steht in dieser Studie nichts über „Integrationsverweigerer“ und überhaupt geht es in dieser Studie nur um türkische und bosnische Muslime, damit können Vergleiche zu anderen muslimischen Gruppen nicht gezogen werden.
Der echte rassistische Moment liegt aber darin, dass Hofer so tut, als ob die Umfragergebnisse aus der Türkei für die TürkInnen in Österreich auch gültig seien. Für Menschen, die seit 10, 20, 30, 40 Jahren in Österreich leben. Das ist so, wie wenn man behaupten würde, aktuelle Umfrageergebnisse aus Österreich wären auch für Arnold Schwarzenegger repräsentativ.
So wird auch ziemlich eindeutig klar, was Hofer tatsächlich bezweckt: rassistische Negativstimmung gegen die hier lebenden TürkInnen erzeugen; der EU-Beitritt der Türkei ist hier nur willkommener Deckmantel.
FPÖ-Vizebundesparteiobmann Norbert Hofer erklärt uns in einer OTS-Meldung vom 15. Juni 2006 mit dem Titel „Studie bestätigt Integrationsunwilligkeit türkischer Moslems„ die Welt der TürkInnen: Gestützt auf eine von der türkischen Presse veröffentlichte Umfrage (in der Türkei) erklärt er: „40 Prozent der Türken bejahen die Frage, ob eine Militärregierung dem demokratischen System vorzuziehen sei. 50 Prozent halten Menschenrechtsverletzungen und Einschränkungen der Meinungs- wie Pressefreiheit für legitim, sofern sie im Interesse des Staates liegen. 42 Prozent schließlich sind der Ansicht, ausländische Urlauber untergrüben die Moralvorstellungen der Türken.“
Dieser Verweis auf diese Umfrage (in der Türkei) ist natürlich nicht rassistisch. Spannend wird es aber, wenn Hofer weiter ausführt:
„Trotz unterschiedlicher Fragestellung bestätigt die genannte Untersuchung die, wenn auch geschönte doch aussagekräftige Studie des österreichischen Innenministeriums zur Integrationsbereitschaft moslemischer Zuwanderer. Ihr zufolge liegt der Prozentsatz von Integrationsverweigerern unter Türken sehr viel höher als unter Moslems aus anderen Herkunftsländern.“
Jetzt versucht sich Hofer plötzlich in rassistischer Demagogie, denn zum einen sagen die Umfrageergebnisse in der Türkei nichts aus über die TürkInnen in Österreich, zum anderen lügt Hofer, wenn er behauptet, die Studie des österreichischen Innenministeriums sage, dass „der Prozentsatz von Integrationsverweigerern unter Türken sehr viel höher als unter Moslems aus anderen Herkunftsländern“ sei. Denn tatsächlich steht in dieser Studie nichts über „Integrationsverweigerer“ und überhaupt geht es in dieser Studie nur um türkische und bosnische Muslime, damit können Vergleiche zu anderen muslimischen Gruppen nicht gezogen werden.
Der echte rassistische Moment liegt aber darin, dass Hofer so tut, als ob die Umfragergebnisse aus der Türkei für die TürkInnen in Österreich auch gültig seien. Für Menschen, die seit 10, 20, 30, 40 Jahren in Österreich leben. Das ist so, wie wenn man behaupten würde, aktuelle Umfrageergebnisse aus Österreich wären auch für Arnold Schwarzenegger repräsentativ.
So wird auch ziemlich eindeutig klar, was Hofer tatsächlich bezweckt: rassistische Negativstimmung gegen die hier lebenden TürkInnen erzeugen; der EU-Beitritt der Türkei ist hier nur willkommener Deckmantel.
Respekt - 16. Jun, 08:52